Der deutsche Sandalenhersteller Birkenstock ist ab letztem Mittwoch (11. Oktober) an der Wall Street handelbar. Die Aktie dürfte etwa 47 US-Dollar pro Stück kosten.
CEO Oliver Reichert wollte die Marke jetzt, da sie auf dem Vormarsch ist, an die Öffentlichkeit bringen. Denn die Sandalen werden nicht mehr nur vom Krankenhauspersonal getragen, sondern mittlerweile auch in der Öffentlichkeit ohne Peinlichkeit getragen. Das liegt an der Corona-Zeit, in der die Kleidung bequem sitzen musste, aber auch an der Zusammenarbeit mit großen französischen Modehäusern.
Auch der Auftritt im beliebten Barbie-Film, in dem Barbie widerwillig die Sandale ihren Pumps vorzog, hat die Popularität der Sandale enorm gesteigert. Umso mehr Grund für einen Börsengang, muss sich der CEO von Birkenstock gedacht haben, der einen riesigen Wachstumsmarkt in China, Afrika und Indien sieht. Doch Analysten bezweifeln das Potenzial dieses Wachstumsmarktes; Sie gehen daher davon aus, dass die Aktie in Zukunft sinken wird, wie bei Dr. Martens und Crocs passierten.
Lange Geschichte
Birkenstock hat eine lange Geschichte. Es begann 1774 als Schuhmacher. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfand Konrad Birkenstock eine Einlegesohle aus Kork. Die orthopädische Sohle würde dafür sorgen, dass der Werksschuh nicht nur gut sitzt, sondern auch reibungslos läuft.
Das Unternehmen blieb viele Jahre im Familienbesitz. Doch als es 2009 schief ging, wurde Reichert als CEO geholt. Im Jahr 2021 übernahm die Private-Equity-Gesellschaft L Catterton die Mehrheitsbeteiligung an Birkenstock. Hinter diesem Unternehmen steht das Modehaus LVMH, das dem reichsten Mann der Welt, Bernard Arnault, gehört. Es wird erwartet, dass der Börsengang von Birkenstock einen Erlös von bis zu 1,6 Milliarden US-Dollar einbringen wird.