Gostudent, die österreichische Lernplattform, durchläuft eine weitere Runde von Mitarbeiteranpassungen, was eine herausfordernde Phase für das Einhorn kennzeichnet. Die Gründer, Felix Ohswald und Gregor Müller, teilten die Nachrichten auf LinkedIn mit und äußerten ihre Absicht, das Unternehmen für ein organischeres Wachstum umzugestalten. Während konkrete Zahlen nicht genannt wurden, erwähnten die Gründer eine Neubewertung von Marktteams und der zentralen Positionierung.
Die Gründer betonten die Notwendigkeit einer größeren Effizienz und verwiesen auf eine Reduzierung der Ausgaben um 70 Prozent im letzten Jahr. Sie räumten jedoch ein, dass hohe Ausgabenraten angesichts der aktuellen Marktsituation weiterhin eine Herausforderung darstellen. Die jüngsten Entlassungen haben betroffene Mitarbeiter dazu veranlasst, auf professionellen Netzwerken nach neuen Berufsmöglichkeiten zu suchen.
Gostudent, das im August 2023 zuletzt 87 Millionen Euro an Finanzierung erhalten hat, plant, KI-Anwendungen zu verbessern, insbesondere für einen Tutor-Bot, der das Sprachenlernen unterstützt. Das Startup beabsichtigt, ein Online-Offline-Hybridmodell umzusetzen, nachdem es im Dezember 2022 Studienkreis erworben hat, um sowohl Online- als auch Offline-Nachhilfe anzubieten.
Im Jahr 2016 gegründet, entwickelte sich Gostudent von einem WhatsApp-Hausaufgabenhilfe-Dienst zu einem der führenden globalen Nachhilfeanbieter mit einer Bewertung von drei Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt derzeit rund 1.500 Mitarbeiter.
Aktuelle Herausforderungen für Gostudent umfassen Schwierigkeiten bei der Expansion über die deutschsprachigen Länder hinaus. Die Schließung von Büros in den Vereinigten Staaten, Schweden, Lateinamerika und Kanada in den letzten Monaten ging mit einer Welle von Entlassungen einher. Der Fokus des Unternehmenswachstums verlagerte sich mit der Übernahme von Studienkreis auf das Kerngeschäft in den deutschsprachigen Ländern. Investoren, die bisher rund 800 Millionen US-Dollar beigetragen haben, setzen nun ihre Hoffnungen auf den Erfolg dieser strategischen Veränderungen.