N26, das in Berlin ansässige Banken-Startup, hat eine neue Funktion eingeführt, die es Benutzern ermöglicht, Aktien und ETFs in Österreich zu handeln. Dieser Schritt signalisiert eine erneute Konzentration auf ihre Kernmärkte und betont eine breitere Palette von Bankprodukten. N26 gewann wie andere Herausfordererbanken zunächst mit seinem unkomplizierten Konto und der Echtzeitkartenverwaltung über eine mobile App an Popularität.

Nach der Expansion in verschiedene Märkte und der Diversifizierung seines Produktangebots priorisiert das Unternehmen nun Effizienz und Rentabilität. Trotz der früheren Eröffnung von Büros in den USA und Brasilien hat sich N26 dazu entschlossen, sich ausschließlich auf Europa zu konzentrieren, insbesondere auf Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien.

Die Entscheidung, den Fokus zu verengen, wird teilweise von der deutschen Finanzaufsicht BaFin beeinflusst, die die Operationen von N26 im Jahr 2021 genau untersucht hat. BaFin legt weiterhin Beschränkungen fest und erlaubt nur 60.000 neue Kunden pro Monat. Valentin Stalf, Mitbegründer und CEO von N26, äußerte die Hoffnung auf weniger Beschränkungen in den kommenden Quartalen, erkannte jedoch die Unvorhersehbarkeit der Situation an.

Um die Einhaltung der Vorschriften zu verbessern, hat N26 seine Kontrollen zur Geldwäsche verstärkt und erkundet gleichzeitig neue Einnahmequellen. Im Einklang mit dieser Strategie hat N26 eine Partnerschaft mit Upvest geschlossen, um Aktien- und ETF-Handel einzuführen und damit das durchschnittliche Umsatz pro Benutzer zu steigern.

Benutzer können problemlos Geld von ihrem Haupt-N26-Konto in den neuen Handelsraum übertragen und in Bruchteilen von Aktien ab 1 € investieren. N26 erhebt eine Gebühr von 0,90 € pro Handel, und Premium-Kunden werden bald einige kostenlose Trades pro Monat gemäß ihrem Abonnementplan nutzen können.

Diese Handelsfunktion wird zunächst in Österreich eingeführt, mit einer langsamen Einführung in Deutschland und anderen europäischen Ländern in den kommenden Monaten. N26 hat sich zu einer umfassenden Bank entwickelt und bietet jetzt Sparkonten, Kredite und sogar Kryptohandel in einigen Märkten an.

Trotz beeindruckender finanzieller Leistungen, darunter über 8 Millionen Kunden und 8 Milliarden Euro verwaltetes Vermögen, meldete N26 im Jahr 2023 einen Verlust von 100 Millionen Euro. Dies ist zwar eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem Verlust von 213 Millionen Euro im Jahr 2022, das Unternehmen strebt jedoch eine monatliche Rentabilität bis zur zweiten Jahreshälfte an.

In den Worten von Stalf: “Bis zum Ende des letzten Jahres waren wir fast auf Monatsbasis kostendeckend. Also setzen wir das jetzt fort. Während der zweiten Jahreshälfte werden wir als Unternehmen auf Monatsbasis profitabel sein.”

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