Prozess Google

Ab heute wird die amerikanische Regierung versuchen, die Monopolstellung eines Technologieriesen vor Gericht anzugehen. Der Fall dreht sich um die Frage, ob Google seine Macht im Suchmaschinenmarkt illegal genutzt hat, um den Wettbewerb zu behindern. Für die inhaltliche Bearbeitung des Falles sind zehn Wochen vorgesehen. Der Fall gilt als Test; Kann die Regierung auf diese Weise gegen große Technologieunternehmen vorgehen?

Der Einsatz ist daher enorm. Für die amerikanische Regierung ist es der erste Monopolfall seit Jahrzehnten, der vor Gericht gebracht wird. Für Google sind die Suchmaschine und die damit erzielten Einnahmen die größte Einnahmequelle. Aber Google verfügt über praktisch unbegrenzte Ressourcen, um den Rechtsstreit zu führen. Berichten zufolge arbeiten Hunderte Mitarbeiter an dem Fall und das Unternehmen gibt Millionen für Anwaltskosten und Lobbyisten aus.

Auch wenn es Monate oder Jahre dauern kann, bis Klarheit herrscht, könnten die Folgen enorm sein, wenn die Regierung gewinnt.

Der Prozess

Google wird vorgeworfen, Vereinbarungen getroffen zu haben, um die exklusive Nutzung seiner Suchmaschine zu garantieren. Vereinbarungen, die verhindern, dass alternative Suchmaschinen vorinstalliert werden oder die Such-App von Google entfernt wird. Beispielsweise zahlt Google Apple Milliarden Euro dafür, die Standardsuchmaschine im Safari-Browser zu sein.

Das US-Justizministerium und elf US-Bundesstaaten argumentieren, dass Google mit diesen Konstruktionen den Verbrauchern „schadet“, weil die Qualität der Suchergebnisse abnimmt und es weniger Auswahl und Innovation gibt. Google könnte daher auch mehr Geld von Werbetreibenden verlangen.

Offensichtlich ist Google anderer Meinung; Es wird argumentiert, dass es mehr Suchmöglichkeiten als je zuvor gibt, darunter TikTok, Reddit, Instagram, Spotify, Amazon und ChatGPT. Sie betrachtet den Suchmarkt als einen Kampf zwischen vielen Online-Plattformen mit Suchfunktionen.

Google verweist auch auf eine Aussage von Apple-Chef Tim Cook, der die Suchmaschine als „die beste“ bezeichnete. Google gibt außerdem an, dass die Vereinbarungen nicht exklusiv seien (Bing und Yahoo zahlen auch Apple und Mozilla), dass es sehr einfach sei, Suchmaschinen zu wechseln und dass Microsoft genauso gut seine eigene Suchmaschine im Edge-Browser bewerben könne.

Jahre des Kampfes

Der Fall wird seit drei Jahren vorbereitet und könnte noch Jahre dauern. Zunächst besteht eine gute Chance, dass eine der Parteien Berufung einlegt. Angesichts der Schwere des Falles ist es auch nicht undenkbar, dass das Verfahren bis zum Obersten Gerichtshof der USA fortgesetzt wird. Abgesehen davon bleibt die Frage, was Google tun soll, wenn die Regierung gewinnt. Erst wenn dies geschieht, wird der Richter diese Frage prüfen.

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